Frankenstein. Die Kreatur

Dean Koontz

Heyne Verlag
Erscheiungstermin: 01/2007
Übersetzer: Ursula Gnade
Rezension ist von 01/2007
Leserschwert-Genre: Mystery
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Launiges Monsterwerk

Wer bastelt mit, Teil II. Vorab ein Warnhinweis: „Die Kreatur“ macht nur dann Sinn, wenn man „Das Gesicht“ (Heyne-TB, 2006) bereits intus hat. Dann allerdings gesellt sich zum Sinn auch eine hohe Konzentration an Spannung und Spaß. Wobei Spannung beim Schreiboholic und Turbo-Thrill-Spezialisten Koontz, der jährlich etwa 17 Millionen Bücher unters Volk bringt und mit insgesamt über 20 Spitzenreitern auf der Sellerliste der New York Times zu den erfolgreichsten Autoren des Planeten zählt, zum Reißbrett-Repertoire gehört. Nicht aber der Spaß. Den hat sich Koontz offenbar für seine launige Wiederbelebung des Frankenstein-Mythos aufgespart. Nach SciFi-Großkaliber Kevin J. Anderson fungiert diesmal Ed Gorman (in den Staaten ebenfalls eine große Nummer) als Co-Autor, am Stil hat sich wenig geändert. Die Story rund um die beiden Outlaw-Cops Carson O'Connor (weiblich, auf die harte Tour) und Michael Maddison (männlich, auf die zynische Tour), die mitten im New Orleans der Gegenwart Jagd auf den über 200 Jahre alten Oberschurken Victor Helios (aka Frankenstein) und dessen Neue Rasse aus der Retorte machen, dabei lediglich auf die urgewaltige Unterstützung des sympathischen Monsters Deucalion setzen können und ganz nebenbei mit ihrer gegenseitigen, sexuell aufpolierten Anziehungskraft kämpfen müssen, liest sich auch in Teil II wie ein Comic-Strip, der seine Bilder in die Phantasie des Lesers verfrachtet. Weil aber Koontz trotz des hohen Tempos auch Zeit für existentielle Reflexionen findet, steht unterm Strich: Erstklassige Mystery-Unterhaltung, die das Hirn immer wieder aus dem Standby-Modus lockt.