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Unter die Haut

Carl Hiaasen

Goldmann Verlag
Erscheiungstermin: 12/2006
Übersetzer: Michael Kubiak
Rezension ist von 12/2006
Leserschwert-Genre: Wahnwitz

Brachial-Slapstick

Auf den Mann ist Verlass: Wenn Carl Hiaasen, Starkolumnist des Miami Herald und Nebenerwerbs-Bestsellerautor, neuen Romanstoff ausrollt, darf man getrost davon ausgehen, dass sich der rote Faden durch ein wohlbekanntes Strickmuster schlängelt. Als satirisch solide Grundlage dienen wie immer die gesellschaftlichen Sümpfe Floridas, in denen Korruption, Verbrechen und Geldgier allerprächtigst gedeihen. In dieses bunte Biotop menschlicher Niedertracht entsendet Hiaasen dann eine Handvoll komplett durchgeknallter, aus reinstem Klischee modellierter Protagonisten und überlässt diese fortan dem freien Spiel von Hardcore-Slapstick und Zombie-Zynismus. Im aktuellen Fall u.a. mit dabei: Victoria Barletta, eine verschwundene Leiche. Mick Stranahan, ein waschechter Held aus Remington-Schrot und Macho-Grobkorn mit Hang zur bleihaltigen Selbstjustiz. Rudy Graveline, ein vollendetet gewissenloser Promi-Schönheitschirurg, dem dank seiner Inkompetenz mitunter Patienten unterm Skalpell verenden. Chemo, ein zufälliger Killer, dessen Gesicht aussieht, als wäre er ein paar Kilometer hinter einem rasenden Müllwagen hergeschleift worden. Reynaldo Flemm, aufgegockelter Star einer Undercover-TV-Show und gebürtiger Hosenscheißer. Dessen bildschöne, intelligtente, zum Pferdestehlen geeignete usw. Produzentin Christina Marks. Das blonde Titten-&-Hintern-Filmstarlett Heather Chappell. Zwei bis in die Haarwurzeln korrupte Detektives, ein bestens geschmierter County Commissioner, eine erpresserisch veranlagte Krankenschwester, sowie der Zigarre rauchende Trenchcoat-Cop Al Garcia und ein gefräßiger 1,50-Meter-Barracuda; ... und Action! Unter die Haut geht dieser wahnwitzig böse Roman zwar nicht, aber er hinterlässt garantiert Lachfalten.

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