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Der Zeuge / Daniel Silva



Der Zeuge

Daniel Silva


Piper Verlag
Erscheiungstermin: 11/2006
Übersetzer: Wulf Bergner
Rezension ist von 11/2006
Leserschwert-Genre: Thriller

Auf leisen Sohlen

Der Ex-CNN-Auslandskorrespondent Daniel Silva hat sich in den letzten Jahren mit Romanen wie „Der Engländer“ oder „Die Loge“ auf eine Art und Weise in die Spitze des Polit-Spionage-Thrills geschlichen, die seinem Serienhelden gefallen würde: unauffällig, aber extrem effektiv. Wo Silva draufsteht, ist Genre-Gold drin. Erstens einmal deshalb, weil er seinen Mossad-Agenten Gabriel Allon aus einer Rippe der Realität geschnitzt hat: Der Mann beherrscht zwar grob geschätzt 300 Sprachen und nur unwesentlich weniger Methoden zu töten, erkennt eine Marken-Wumme am Geruch des Waffenöls, schöpft aus einem geopolitischen Wissen, in dem Lückenbüßer bestenfalls einen Stehplatz finden, und ist zu allem Charisma-Überfluss in seiner offiziellen Identität auch noch ein international begehrter Kunstrestaurator, aber er hat auch seine Schattenseiten. Etwa die, dass er ein politisch ferngesteuerter Killer ist und das weiß. Zweitens verfügt Daniel Silva über eine Tugend, die gerade bei US-Autoren, die in der Agenten-Branche tätig sind, nur selten zum Einsatz kommt: Einen nüchternen Stil, der sich weder in die faktische Selbstherrlichkeit des Durchblickertums noch in die emotionale Sülze seiner Protagonisten versteigt. Und drittens bleiben seine Plots am Boden und beziehen ihre Spannung daraus, dass dieser doppelt ist. So auch in seinem neuen Roman, der aus österreichischer Sicht mit einem besonderen Leckerli aufwarten kann. Denn „Der Zeuge“ heißt im Original „A Death in Vienna“ und seilt sich an seinem blutroten Faden in ein Kapitel der österreichischen Vergangenheit, über das man hierzulande nur in der Druckkammer der „Bewältigung“ spricht. Silva schmiert zwar in seinen Bemühungen um Lokalkolorit mitunter ins Klischee-Grelle, den Pageturner-Qualitäten seiner Story bricht das aber keinen Ast ab.
Bewertung

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