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| Lieber OsamaChris Cleave Rowohlt Verlag Erscheiungstermin: 08/2006 Übersetzer: Marcus Ingendaay Rezension ist von 08/2006 Leserschwert-Genre: Satire
1 Besucherkommentar zu diesem Buch.

Makabere Punktlandung„Lieber Osama, sie wollen dich tot oder lebendig, damit der Terror endlich aufhört. Obwohl, ich weiß nicht. Mit dem Rock’n’Roll war ja auch nicht Schluss, als Elvis auf dem Lokus starb, es wurde bloß schlimmer. Irgendwann hatten wir dann Sonny & Cher und Dexy’s Midnight Runners. Aber dazu später. Was ich sagen will: es ist viel leichter, mit so einem Scheiß anzufangen, als wieder damit aufzuhören. Ich nehme an, das weißt du selbst.“ Eigentlich hätte das Buch ja eine böse Satire sein sollen, ein im Zeitgeist einklischeetiertes Pamphlet, das mit einem grellen Auge auf den gierigen Skandalmarkt schielt. So jedenfalls verließ es vermutlich das PR-Reißbrett des Verlags, als der Debütroman des jungen britischen Autors Chris Cleave (der damit beginnt, dass bei einem Match zwischen Arsenal und Chelsea – van Persie spitzelt den Ball soeben zum 2:0 für die Gastgeber ein – das Tor mitsamt der Heimtribüne in einer grauschwarzen Wolke davonfliegt) am Abend des 6. Juli 2005 inklusive Auslagendeko an die Buchhandlungen ausgeliefert wurde. Am 7. Juli explodierten in London die Bomben, die echten. Die Realität hatte die Fiktion mit einer zynischen Rochade überholt, der schnoddrige Ton, den Cleave in seinem Briefroman anschlägt, in dem sich die junge Mutter eines in den zufälligen Tod gebombten Sohnes an den bärtigen Spiritus Rector des islamistischen Terrors wendet, wirkte plötzlich wie ein giftiger Anschlag auf die ethischen Geschmacksnerven. Aber dafür kann der Prophet, den der Berg mit vollem Karacho rammt, nichts. Cleaves weit ausholende Betrachtungen, die den morbiden Materialismus in einem Panoptikum der gesellschaftlichen Westlichkeit gegen den letalen Terrorismus antreten lässt, mögen mitunter nach Effekten haschen, plump oder gar dumm sind deshalb noch lange nicht.
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 | Elisabeth Dostal schrieb am 09.01.11, 18:35 | Die Lektüre von "Lieber Obama" hinterlässt ambivalente Gefühle:sprudelnde Fantasie, Spannung, gute Charakterzeichnung - andrerseits unnötig peinliche bis geschmacklose Szenen, wie der Titel "LIEBER" Obama... |  |
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