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| Der zweite MannBernhard Salomon Ullstein Verlag Rezension ist von 02/2006 Leserschwert-Genre: Krimi
 Chefinspektor mit NamenAls Wolf Haas im Jahr 2003 seinen Kultschnüffler Simon Brenner, quasi Ende Dauerbrenner, in die Pensi schickte, schloss sich für viele Fans damit gleichzeitig auch das Kapitel ,Österreichischer Krimi’. Zu Unrecht, denn das Genre brummt ganz gehörig. Da wären etwa Heinrich Steinfest, der in deutschen Feuilletonkreisen längst im Mittelpunkt des Interesses steht. Oder Stefan Slupetzky, der seinen „Lemming“ auch bereits über den lokalen Tellerrand geschubst hat. Oder eben Bernhard Salomon, dessen druckfrischer zweiter Krimi locker hält, was sein Debüt „Rot Weiß Tot“ versprochen hat. Wobei der junge Wirtschafts-Journalist Albin Fischer, dessen, mit einem Hauch Wahnsinn angereicherter, Spürsinn für Kellerleichen in Salomons erstem Fall die Fäden zog, diesmal – in einer Art interner Personalrochade – lediglich das Tempo vorgibt; als Schrittmacher für Chefinspektor Damian Bergmann, der sich daraufhin gezwungen sieht, einen formal wasserdichten Selbstmord neu aufzurollen.
Und Damian „Chefinspektor mit Namen“ Bergmann, (geschätztes Alter: 55, aktenkundiges Alter: 47. Familienstand: ledig, mitunter gamsig. Besondere Kennzeichen: Chefinspektor. Sternzeichen: Choleriker. Aszendent: Romantiker) lässt von Anfang an keinen Zweifel daran, wie begeistert er von diesen Entwicklungen ist. Das bekommen nicht nur die Tatverdächtigen verhörig zu spüren, sondern vor allem Bergmanns Untergebene, deren Eigenschaften unter dem zynischen Blick des Boss mitunter ins „Kottan“-hafte ausfransen. Nicht geändert hingegen hat sich die Rollenverteilung zwischen Spannung und Atmosphäre. Der Krimiplot bildet den Rahmen, Lokalkolorit und Charaktere das Bild. So kann es schon mal vorkommen, dass der Herr Chefinspektor an einem Tatort mehr intellektuelle Energie in die Betrachtung eines Haufens dampfender Hundekacke verwendet als in die Suche nach Spuren. Unterm Strich: ein guter, weil echter Wien-Krimi.
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