Schöpfung für Anfänger / Rupert Morgan
Die obere Etage. Über John Lockes weiß man nur zwei Dinge: erstens, dass er seine Zehenn& ...

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Schöpfung für Anfänger

Rupert Morgan

Heyne Verlag
Rezension ist von 1/2002
Leserschwert-Genre: Erzählkunst

Am Anfang war das Wort

Eigentlich wäre es mir wesentlich lieber gewesen, in einem anderen Zusammenhang über diesen Autor zu berichten. Um genau zu sein, in Zusammenhang mit einem neuen Roman, der meiner Meinung nach längst überfällig ist. Doch leider. Dafür gibt’s aber mit sofortiger Wirkung sein herrlich saftiges Debüt aus dem Jahre 2000 im Taschenformat – ein Buch, aus dem die pure Erzähllust rausspritzt.
Dieser Bursche aus London fegt mit einem derartigen Affenspeed durch seine komplex ausbaldowerte Story, dass einem weich ums Hirn wird. Im Mittelpunkt stehen der reichste Mann der Welt, der im Schutz seiner multiplen Persönlichkeit eine geradezu bondbösewichtige Vision verfolgt, ein Sensationsreporter, der nach einer investigativen Recherche im Silikondekolleté einer Politikerin in die Ressorts „Alien-Entführung“ und „Ländliche Sodomie“ abgedriftet ist, und eine tödlich smarte Präsidentschaftskandidatengattin. Und dass Mr. Morgan en passant das gesamte Establishment mit einer stilistisch fein ziselierten Komikkeule niederknüppelt, schadet dem großen Ganzen auch nicht wirklich. Fazit: Alles andere als die Schöpfung eines Anfängers.

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