
Generation Golf / Florian Illies Ein verantwortungsvoller Mensch dürfte ja in einer Zeit, da sich in Österreich Wickie, Slime und ...

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| Anleitungen zum UnschuldigseinFlorian Illies Argon Verlag Rezension ist von 8/2001 Leserschwert-Genre: Zeitgeist
 Übung macht den MeisterWenn sich ein Verlag dazu entschließt, ein neues Buch als so genannten „Stapeltitel“ auf den Markt zu werfen bzw. zu stapeln, dann verheißt das a) langersehntes Frischlesefutter eines internationalen Bestsellerautors, b) Erfolg, Fress- oder Sextipps massentauglicher TV-Prominenz, c) massenmedial gehypte Trendkost oder d) einfach nichts Gutes. Der 30-jährige FAZ-Feuilletonist Florian Illies wird unter c) gestapelt. Sein Debüt „Generation Golf“ (2000) – die deutsche und nebenbei ungleich präziser belichtete Version der heimischen „Wickie, Slime und Paiper“-Hysterie – ging in Germanien weg wie die warmen Brötchen, was zur natürlichen Folge hatte, dass sich Illies flott nach einem weiteren, wenn möglich generationsübergreifenden Spiegel der kollektiven Selbsterkenntnis umsah.
Herausgekommen ist ein Übungsbuch für ein schlechtes Gewissen. Bingo. Illies bohrt mit spitzer Feder in jenen Wunden, die wir nur allzugerne auf ein Abstellgleis in unserem Kopfbahnhof stellen. Ich sollte mal wieder die leeren Flaschen wegbringen. Zum Zahnarzt gehen. Mehr Obst essen. Mein Fahrrad reparieren. Die Rundfunkgeräte anmelden. Nicht immer nur Gutscheine verschenken. Und so weiter. Natürlich ist der Vorwurf, dass sich Florian Illies hier im Selbstbedienungsdiskonter der Lebensweisheiten bedient, nicht von der Hand zu weisen, aber der Bursche beherrscht sein Genre. Fazit: Die Übung ist gelungen. | | 
Weitere Bücher von Florian Illies bei Leserschwert: » Generation Golf / Florian Illies
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