
Die Sehnsucht der Atome / Linus Reichlin Einst war Linus Reichlin dem lesenden Volk vorzugsweise als Verfasser von fein gewetzten Kolumnen ...

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| Wie man endlich glücklich wirdLinus Reichlin Eichborn Verlag Übersetzer: Übersetzer Rezension ist von 3/2001 Leserschwert-Genre: Essays
 Wenn Bügelfalten albträumenBingo. Wieder mal ein Klappentext, der Bände spricht: „Irgendwo zwischen Axel Hacke und Max Goldt.“ Zugegeben, sowohl Hacke als auch Goldt sind Kolumnisten (ersterer ein sehr guter, zweiterer ein begnadeter), die gerne von einer katastrophenlastigen Angelegenheit namens Alltag berichten. Das ist Linus Reichlin auch. Allerdings, und hier neigt sich das „irgendwo zwischen“ eher zum blanken „irgendwo“, haben alle drei Zeitungskolumnisten genau deshalb eine Fangemeinde, der man ohne großes Risiko auch den Buchrücken zuwenden kann, weil sie eben nicht breitmassig bedienen, sondern in ihrem unverwechselbaren Stil die objektive Spreu vom subjektiven Weizen trennen. Der Vergleich mit anderen ist in dieser Liga nur mit einem versteckt angetragenen Tiefschlag zu vergleichen.
Der Schweizer Reichlin, dessen „Moskito“-Kolumne in der Weltwoche zusticht, sieht sich aber weniger mit einem skurrilen Alltag konfrontiert, sondern eher andersrum: Der Alltag sieht sich mit einem skurrilen Reichlin konfrontiert. Sowas, nämlich inszenierte Skurrilität, kann schon beim kleinsten Fehltritt ganz furchtbar ins Jammertal jodeln, Reichlin aber wandelt auf sicherer Bodenlosigkeit, seine Kunstgriffe werden nie als billige Haltegriffe missbraucht. Und so gedeihen seine „kleinen“ Texte zu großen Watschen für alle gesichtslosen Backen. | | 
Weitere Bücher von Linus Reichlin bei Leserschwert: » Die Sehnsucht der Atome / Linus Reichlin
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