
Alle Familien sind verkorkst / Douglas Coupland Obwohl sein berühmtes Debüt „Generation X“ beim Wort genommen nicht zwingend das Zeug dazu hat, größ ...

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| Miss WyomingDouglas Coupland Hoffmann und Campe Verlag Übersetzer: Tina Hohl Rezension ist von 3/2001 Leserschwert-Genre: Zeitgeist
 Jäger des verlorenen SchätzchensAls Anfang der Neunziger seine Lebensgefühlbibel „Generation X“ durch die internationalen Bestsellercharts sprintete, hatten die Kritiker ihre liebe Not, denn Douglas Coupland bot ihnen keinerlei Angriffsfläche, im positiven wie im negativen Sinn. Seine Einblicke in eine Generation, die es satt hat, die Vergangenheit zu recyceln, waren schlicht, aber sehr präzise, sein ironischer Stil ebenso. Also schrieben alle, er habe eben den Nerv der Zeit getroffen – und sie schrieben das solange, bis es dieser Zeit und ihren Genossen gehörig auf die Nerven ging, Coupland inklusive. Zwar schoss sein zweites Buch „Shampoo Planet“ noch aus den gleichen Erfolgsrohren, dann aber wurde das „X“ zu den Akten gelegt. Mit „Mikrosklaven“ (gut) und „Girlfriend in a Coma“ (weniger gut) versuchte Coupland, sein Talent, sehr plastische Figuren zu erschaffen, in größere Rahmenhandlungen zu setzen, und genau das tut er auch in „Miss Wyoming“. Neu ist allerdings, dass er es diesmal mit einer echten Genre-Story angeht, denn die Geschichte des exzentrischen Filmregisseurs John und der ehemaligen Beauty-Queen Susan ist eigentlich ein klassischer Liebesschinken, zart durchzogen von postesoterischer Sinnsuche und mit der rauschigen Dekadenz Hollywoods gepökelt. Irgendwie erinnert das Ganze stark an Jay McInnerney, aber das ist ja bekanntlich nichts Schlechtes. | | 
Weitere Bücher von Douglas Coupland bei Leserschwert: » Alle Familien sind verkorkst / Douglas Coupland
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