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| SchlachtplanJimmy Boyle KiWi Verlag Rezension ist von 4/2000 Leserschwert-Genre: Real Life
 Hard Boyled. Nichts für WeicheierDie Königsmacher der internationalen Literaturkritik waren vergleichsweise unschlüssig. Sollte man diesen sperrigen Debütanten in den Windschatten von Irwine Welsh hängen oder doch besser auf das Psycho-Trittbrett von Bret Easton Ellis klemmen? Nun, beide Vergleiche gehen. Und beide hinken dabei. Denn Jimmy Boyle fehlt einerseits das brillante Trash-Tremolo von Welsh, andererseits die ansteckende Selbstherrlichkeit von Ellis, dafür stopft er die berüchtigten Hardcore-Helden in Sachen Authentizität ungespitzt in den Sack. In dieser Kategorie geigt er eher in der Schublade von Bio-Extremos wie Henry Miller oder Charles Bukowski (auch wenn er den beiden sprachlich das Wasser mit der Gabel reicht). Und weil Vergleiche in der Literatur eh immer nur zur blassen Kontur taugen bzw. einfallsloser Quatsch sind, nun zum Wesentlichen und dessen Werk.
Jimmy Boyle galt jahrelang als „der gewalttätigste Mann Schottlands“, fasste mit 23 lebenslang aus, für einen Mord, den er bis heute bestreitet. 1982 wurde er entlassen. Heute ist er ein erfolgreicher Bildhauer, sein Romandebüt „Schlachtplan“ atmet diese Vita. Die Story von Hero, der nach zwölf Jahren in der psychiatrischen Haftanstalt erkennen muss, dass das Leben „draußen“ auch nicht zuckerwattiert ist, knallt einem Erfahrungen vor den Latz, die man nicht machen will, weil sie Leben mit Überleben gleichsetzen. Trotz der Härte ein positives Buch, denn: „Die ultimative Rache ist: sich für das Gute entscheiden.“ | | 
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