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| Landschaft mit WölfenMatthias Altenberg dtv Verlag Rezension ist von 11/1999 Leserschwert-Genre: Irre
 Aliens im deutschen SprachraumSieben heiße Tage im Juli. Nichts bewegt sich, eine Stadt hat ihren Siedepunkt überschritten. Sie kocht nicht, sie zerfließt. In dieser zähen Strömung läßt sich ein junger Mann treiben. Es ist Neuhaus, der Held dieser Geschichte. Er flaniert durch sein Viertel, hängt auf Partys ab, schaut auf jede Bewegung, auf jede Frau, auf jede Phantasie. In seinen Hirnbahnen dreht ein Amokläufer einsame Runden und zerballert jeden Gedanken, der ein mögliches Ziel abgeben könnte. Neuhaus mustert seine Umgebung wie ein himmelloser Gott seine verkommene Schöpfung – eine Welt, die nach Erlösung lechzt.
Matthias Altenberg gehört einer seltenen literarischen Spezies an. Nicht, weil er den Großstadtblues im lakonischen Rhythmus der 90er in den Asphalt drischt. Auch nicht, weil er den Zorn als Pettingpartner der nackten Realität ins Rennen schickt. Und schon gar nicht, weil er begriffen hat, daß gerade ein vages Gefühl sprachliche Präzision fordert. Nein, Matthias Altenberg gehört einer Alienbrut an, weil er all das auf Deutsch tut. Zwar drängt sich phrasenweise auch in „Landschaft mit Wölfen“ die Form vor den Inhalt, verglichen mit vielen seiner älteren Sprachraumgenossen hat er diesen kulturellen Klumpfuß aber gut unter Kontrolle. Ein moderner deutschsprachiger Roman, der wirklich Eier hat und nicht an seinem eigenen Hirngewichse kleben bleibt. Hier entwickelt sich eine neue Szene, die hoffentlich schon bald nicht mehr außergewöhnlich sein wird. | | 
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