
Im Namen der Götter / Oisín McGann Im Allgemeinen verhalten sich Literaturtrends wie alle anderen Trends: sie kommen und sie gehen. Der ...

weiterlesen Strategie / Adam Thirlwell „Als Moshe behutsam die pinkfarbenen, plüschbesetzten Handschellen um die Handgelenke seiner ...

weiterlesen Matador / Philippe Djian Victor Sarramanga, Großgrundbesitzer in einem nicht näher bezeichneten Land in Sü ...

weiterlesen

Elektrofrisch ins E-Mail Postfach: mit dem Leserschwert-Nachrichtendienst verpassen Sie nie die aktuellsten Rezensionen.
Jetzt anmelden!
|
 |

« zurück

| J RWilliam Gaddis Manhattan Verlag Übersetzer: Marcus Ingendaay Rezension ist von 10/1999 Leserschwert-Genre: Erzählkunst
 DKT am großen SpielbrettJ R ist ein elfjähriger Bub. Und er ist US-Amerikaner. Und er ist ein Finanzgenie. Ergibt in Summe ein elfjähriges amerikanisches Finanzgenie, das mit seinem kindlich-verspielten Gemüt den amerikanischen Traum beim Wort nimmt und schwuppdiwupp einen Megakonzern aus dem spekulativen Boden stampft, der sich wie ein gieriger Krake an den Dollartrögen der gesamten amerikanischen Wirtschaft saugnapft und schon bald derartig fett ist, daß er den Aktienmarkt in den Abgrund ziehen kann. Und genau das tut die J R Corporation, nachdem die Junk Bonds, Briefkastenfirmen und Termingeschäfte wie Seifenblasen zerplatzen. Der einzige, den das ziemlich unberührt läßt, ist natürlich J R. Denn der schmiedet längst an neuen Plänen …
William Gaddis veröffentlichte seinen ersten Roman, „Die Fälschung der Welt“, bereits 1955, wurde damals aber von der Fachpresse derart plattgedrückt, daß es ganze zwanzig Jahre dauerte, bis er sein Glück ein zweites Mal herausforderte – und für „J R“ (das nun endlich bei Manhattan als TB aufliegt) prompt den National Book Award einheimste. Diese mit unerbittlicher Präzision abgeschmeckte Literaturdelikatesse muß man aber erst mal erlegen, denn hier lauern exakt tausendeinunddreißig Seiten bissiger Zynismus – und jede einzelne ist ein pures Vergnügen. | | 
|
 |
|
|