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| Tunnel oder Der Tag, als Mutter von mir gingFrédéric Klein S. Fischer Verlag Rezension ist von 2/1998 Leserschwert-Genre: Irre
 Blanker Hass„Tunnel oder Der Tag, als Mutter von mir ging“ () ist die Autobiographie eines Mörders. Die Beichte eines Monsters. Die postumen Aufzeichnungen eines Mono-manen. Am Anfang des Tunnels steht die isolierte Horrorkindheit eines körperlich nicht gerade begünstigten Buben, den seine Eltern – ein mikrokarierter Volksschullehrer und seine schlagwütige Frustfrau – systematisch zu einem kleinen Klugscheißer erziehen, indem sie ihm alles verbieten, was nur ansatzweise Spaß machen könnte. In der Mitte des Tunnels entwickelt sich dieser arme Spießersprößling zu einem äußerst komplexen Komplexler, der für seine Umwelt (von Eisenbahnen einmal abgesehen) absolut nichts (von blankem Haß einmal abgesehen) empfindet und sich auf ebenso erfinderische wie diabolische Weise an seinen Peinigern rächt. Und am Ende des Tunnels zieht sich der namenlose „Held“ einsam und verlassen auf einen stillgelegten Bahnhof zurück, wo er ausharrt bis zum großen Showdown …
Licht gibt es auch am Ende dieses Tunnels keines. Der französische Autor Frédéric Klein (der Name ist ein Pseudonym) wechselt unerkannt die Fronten zwischen finsterer Realität und düsterer Phantasie. In dem kalten, präzisen Sprachstil, der bereits seinen Debütroman „Maniaque“ (1990) auszeichnete, nähert sich Klein konsequent dem Exodus der Kommunikationsarmut und vernichtet mit rabenschwarzen, parodistischen Reflexionen die Bildungs- und Erziehungsideale des Bürgertums. | | 
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