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| Der Stuhl und andere DingeJosé Saramago Rowohlt Verlag Rezension ist von 9/1997 Leserschwert-Genre: Stories
 Seltsam klugEin Sofa erkrankt an Fieber, Türen werden zu angriffslustigen Kreaturen, Briefkästen, Treppenhäuser und ganze Gebäude verschwinden, um als Menschen wieder aufzutauchen … Das Reich der Dinge fordert seinen Lebensraum. Der portugiesische Altmeister José Saramago geht in seinen – übrigens großartig übersetzten – phantastischen Erzählungen der Frage auf den Grund, welche Machtverhältnisse denn tatsächlich zwischen Mensch und „toter“ Materie herrschen und löst dabei die Selbstverständlichkeit, mit der uns „Der Stuhl und andere Dinge“ alltäglich umgeben, in einen hintergründigen Mikrokosmos voller linearer Abhängigkeiten auf.
„Stuhl“, „Embargo“, „Rückfluß“, „Dinge“, „Zentaur“ und „Vergeltung“ – sechs Geschichten, die den vernünftigen Lauf der Dinge sanft aus seiner Bahn werfen und unsere wohlorganisierte Wahrnehmung mit feiner Ironie demontieren, ohne sich dabei am reichhaltigen Instrumentarium der Narrenfreiheit zu bedienen. Saramagos stilistisch subversive Gedankengänge richten sich gleichermaßen nach Form und Inhalt, das Thema und die Sprache wechseln einander bei der Führungsarbeit immer wieder ab. Und man folgt ihnen umso bereitwilliger, als man merkt, daß sie kein Ziel haben. „Der Stuhl und andere Dinge“ ist ein freies literarisches Assoziationsspiel, bei dem der Leser allerdings nur dann als Gewinner aussteigt, wenn er sich in den absurden Rausch der Alltäglichkeit hineinziehen läßt. | | 
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