
Goldjunge / Joseph Finder „Bevor das Ganze passiert ist, hatte ich nie an den alten Spruch geglaubt, der besagt, man solle mit ...

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| Der VerräterJoseph Finder Heyne Verlag Übersetzer: Beatrice und Wolfgang Bick Rezension ist von 5/2005 Leserschwert-Genre: Thriller
 Zweiter AnlaufStimmt schon, am Leser ist es ein Akt reinster Frechheit, wenn ein Verlag ein bereits veröffentlichtes Buch (ohne jeglichen Hinweis am Cover) unter einem anderen Titel „neu“ erscheinen lässt; andererseits kann man davon ausgehen, dass es nicht die übelsten Machwerke sind, die auf diese Weise zu einer zweiten Chance kommen. So auch im Fall von Joseph Finders „Der Verräter“, das bereits im Jahr 1997 unter dem Titel „Das CIA-Komplott“ in den Regalen stand und sein Comeback vermutlich den glänzenden Verkaufszahlen von Finders jüngstem Roman „Goldjunge“ (Heyne) zu verdanken hat. Da es sich bei diesem Roman – wie der alte Titel vermuten lässt – um einen Polit-Thriller handelt, hat er naturgemäß in den letzten acht Jahren nicht unbedingt an Aktualität gewonnen, aber die Insider-Kenntnisse von Joseph Finder, der sich als Spezialist für Geschichte und Politik der Sowjetunion einen journalistischen Namen machte, garantieren nach wie vor für solide Pageturner-Qualitäten.
Das Besondere an diesem Buch ist aber, dass Finder das Genre-Rezept hier mit einem Schuss Mystery im „Akte X“-Stil nachwürzt, indem er seinem Helden, dem Ex-CIA-Agenten Ben Ellison, bei seinem mörderischen Katz-und-Maus-Spiel mit der Chefetage des international Bösen eine spezielle Fähigkeit (ausgelöst durch ein wissenschaftliches Experiment, das man besser nicht hinterfragen sollte) mit eingepackt hat: Ellison kann Gedanken lesen. Durch diesen Kunstgriff hebt sich die Story, die den Leser in einem Affentempo quer über den Planeten jagt, recht erfrischend von grob geschätzt einer Million ähnlicher Verschwörungs-Heulern ab. Stilistisch macht Finder – abgesehen von einer tief sitzenden Leidenschaft für Fragezeichen – ganz gute Figur, und das fein getaktete Timing hält den Spannungsbogen knappe 600 Seiten lang voll auf Zug. Unterm Strich: ein faktisch gut unterfütterter und sauber konstruierter Geheimdienst-Suspensler. | | 
Weitere Bücher von Joseph Finder bei Leserschwert: » Goldjunge / Joseph Finder
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