
Fieberglas / Jonathan Carroll Es ist zwar ein bisschen geschummelt, aber wenn’s bei Sportlern durchgeht, warum nicht auch bei ...

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| Das hölzerne MeerJonathan Carroll Eichborn Verlag Übersetzer: Rainer Schmidt Rezension ist von 7/2003 Leserschwert-Genre: Fantasy
 Im Treibsand der RealitätAuf diesen Mann ist Verlass. Wenn man ein neues Buch des amerikanischen Wahlwieners Jonathan Carroll aufschlägt, darf man getrost davon ausgehen, dass man zunächst einmal behutsam in das Leben eines Protagonisten getunkt wird, sich dort, dank der feinen emotionalen Maserung schnell akklimatisiert, und dann aus heiterem Himmel eine surreale Keule übergebraten bekommt. Wie bei einem Gemälde von Dalí zerrinnen Naturgesetze, Raum und Zeit krümmen sich zu einem Bumerang, und im Hirn des Helden verschmort notgedrungen eine Sicherung nach der anderen.
Diesmal erwischt es Frannie McCabe, der sich vom renitenten Terror-Teenager zum angesehen Polizeichef des Provinznests Crane’s View gemausert hat und eine runde und ruhige Kugel schiebt. Bis eines Tages ein toter Pitbull, den er kurz zuvor eigenhändig begraben hat, im Kofferraum seines Autos liegt … Dass Frannies Welt ab diesem Zeitpunkt nach allen Regeln des gehobenen Wahnsinns aus den Angeln gehoben wird, kommt, wie gesagt, keineswegs überraschend, der Stil, mit dem Carroll in seinem neuen Roman den Hebel ansetzt, unterscheidet sich allerdings von früheren Werken des Genre-Magiers: Jonathan Carroll ist würziger und witziger als „normal“, und das tut gut, wenn einem der Boden unter den Füßen weggerissen wird. | | 
Weitere Bücher von Jonathan Carroll bei Leserschwert: » Fieberglas / Jonathan Carroll
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