
Nachtflucht / Clemens Stadlbauer Zwei beste Freunde, wie sie im Buche stehen; der ein chronisch chaotischer, kaltschnäuziger ...

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| Quoten KillerClemens Stadlbauer Haymon Verlag Übersetzer: Übersetzer Rezension ist von 7/2003 Leserschwert-Genre: Thriller
 Das Sterben ist ein HitDer Ö3-Musikredaktionschef schreibt einen Krimi. Und was kommt dabei heraus? Bingo. Ein Ö3-Krimi, pardon, ein Hitstation Number One-Krimi. Klingt nach einer Anmoderation für glatt gebügelte Gehirnwäsche. Aber: Clemens Stadlbauer, dem offenbar bewusst war, dass die Insiderlaufmasche literarisch keinen allzu schlanken Fuß macht, packt nicht nur herz-&-hodenhaft gut schmierige Schmutzwäsche dazu, bevor er die Schleudergangregler bis zur Geige (heavy rotation) fährt, sondern auch ein Hauftum greller Buntwäsche. Und er verzichtet auf sprachlichen Weichspüler.
Tatsächlich hat man das Gefühl, dass Stadlbauer sich sein formales Korsett nur deshalb angeschnallt hat, um stilistisch mördermäßig ausbrechen zu können; auf Teufel komm raus. Und der kommt auch raus. Das sind die großen Momente im Debütroman von Clemens Stadlbauer. Dann, wenn man spürt, dass nicht er der Story, sondern die Story ihm hinterherhetzt, mit skurril geschwungener Peitsche und dem ehrlichen Schweiß der Erzählgeilheit. Das Reißbrett der Handlung ist so glatt, dass sich die gähnmanipulierten Fratzen des Zeitgeists darin genauso spiegeln wie der Wunsch nach dem existenziellen Orgasmus. Weil das Leben ein Hit sein muss. Das ist grausam unecht, aber sehr wirklich. Das ist kein neuer Hit, sondern ein neuer Autor. | | 
Weitere Bücher von Clemens Stadlbauer bei Leserschwert: » Nachtflucht / Clemens Stadlbauer
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